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Was ist Aikido?

Weg (Do) der harmonischen (Ai) Energie (Ki).
Alles klar?

Aikido ist so vieles, daß jeder kurze Erklärungsversuch scheitern muß. Aikido kann wie alle Kampfkünste nur durch eigene Erfahrung erlebt werden.
iriminage
Foto: Annika Witt
Was bietet Aikido?
Aikido bietet einen hervorragenden Ausgleich für den oft stressigen Alltag und vermittelt eine Lebensfreude, die auch nach dem Training weiterwirkt. Die koordinativen Fähigkeiten, die Gesundheit, die Konzentration und die Fitness werden durch das Training gesteigert. Aikido macht viel Spaß und man trifft nette Menschen.

Aikido- für wen?
Geeignet ist Aikido für alle Menschen, die  Freude an der Bewegung mitbringen und regelmäßig etwas für sich tun wollen. Besonders Frauen sind von den tänzerisch wirkenden Techniken oft begeistert. Frauen und Männer trainieren bei uns gemeinsam. Durch den rücksichtsvollen Umgang miteinander braucht niemand Angst vor Verletzungen zu haben.


Wie wird geübt?
Geübt wird immer mit Partner/innen, denn Aikido ist grundsätzlich defensiv. Der Schwung des Angriffes wird ausgenutzt, um
die Trainingspartner ohne großen Kraftaufwand  zu werfen oder in der Bodenlage zu kontrollieren. Dabei steht das harmonische Miteinander der beiden im Vordergrund ohne Wettkampf oder Kräftemessen. Keine Angst vor dem Fallen! Wir üben auf Judomatten und beginnen mit langsamen Vorübungen. Mit steigendem Können machen dann auch dynamischere Fallübungen und Würfe Spaß.

Als Selbstverteidigung enthält Aikido effektive Techniken, die  nicht auf Zerstörung, sondern auf Kontrolle des aggressiven Gegenübers ausgelegt sind. Auffällig sind die kreis- oder spiralförmigen Ausweichbewegungen. Die elegant wirkenden Bewegungen sind oft von denen des japanischen Schwertkampfes abgeleitet.

elegant und einfach?
Von außen betrachtet ist Aikido zunächst eine japanische Selbstverteidigungskunst, die sehr elegant aussieht. Beim Betrachter entsteht oft der Verdacht, daß sich der Angreifer (Selbstverständlich auch die Angreiferin... Wegen der besseren Lesbarkeit habe ich als Autorin
mir die Freiheit genommen, auf die weibliche Endung zu verzichten.) von selbst fallen läßt, da sein Gegenüber ja „eigentlich fast gar nichts gemacht“ hat. Erst wenn man selbst übt, spürt man, welche Kräfte wirken.

Jeder hat vielleicht schon einmal den Effekt erlebt, wie es ist, eine klemmende Tür aufzudrücken, die plötzlich nachgibt, wenn die eingesetzte Kraft am größten ist. Ein Gleichgewichtsverlust ist unweigerlich die Folge. Hat einen jetzt die Tür aus der Balance gebracht oder man sich selbst? Im Aikido wird dieser Effekt ausgenutzt, indem eine angreifende Kraft ins Leere geführt wird. Das Umlenken eines Angriffs erfordert sehr viel weniger Kraft, als ihn abzustoppen. Man fügt durch die Richtungsänderung sozusagen die Angriffskraft der eigenen hinzu. Der Werfende wird zum Mittelpunkt einer Drehbewegung und nutzt auch Zentrifugalkraft und Erdanziehungskraft für sich aus. Es sieht soo toll aus, und ist eigentlich ganz einfach...

Mitte finden...
Beginnt man aber zu üben, kämpft man zunächst vor allem mit dem eigenen Gleichgewicht. Trotz (oder: Wegen) großer Anstrengungen läßt sich der Trainingspartner oft nur schwer werfen, oder er tut einem einen scheinbaren Gefallen, indem er freiwillig rollt. Nicht der Angreifende, sondern man selbst steht sich am meisten im Weg. Erst nach längerer Übung stabilisiert sich die Koordination von Haltung, Atmung, Konzentration, Timing und Technik so weit, daß die Techniken stabil aus der Körpermitte geführt werden. Die Kraftentwicklung findet dann aus der Hüfte unter Einsatz der großen Rumpfmuskeln statt und nicht durch Ziehen mit dem Arm. Das fühlt sich soviel besser an, daß man kaum noch versteht, wieso man es nicht schon früher gemerkt hat. Fehler passieren zwar immer noch, aber das Aikido wird auch immer vielschichtiger wahrgenommen und die eigenen Ansprüche steigen.

...und wieder aufgeben
Die Rolle des Fallenden ist genauso wichtig. Angst vor dem Fallen hat zunächst jeder, denn meist wird es ja mit Schmerz oder Verletzungen assoziiert. Die Erfahrung, daß man es richtig lernen kann, ohne daß es wehtut, kann sehr befreiend sein. Die Zeit, die Einzelne zum Überwinden dieser Urängste brauchen, ist sehr unterschiedlich. Deshalb beginnen wir immer langsam, und jeder macht nur soviel, wie er sich zutraut. Fallen kann auch Spaß machen und -wie eine Massage- sogar gesundheitsfördernd sein. Die vielen Rollen im Aikido sind ein hervorragendes Kreislauftraining (meist braucht der Angreifende, der nachher fällt, mehr Kondition als der Werfende).

Umgang mit Partnern
Aikido enthält viele Techniken, z.B. mit Handgelenkhebeln, die bei Widerstand schmerzhaft sind und jemanden verletzen könnten. Deshalb sind sie z.B. beim Judo-Wettkampf verboten, werden aber in mehreren Selbstverteidigungskünsten so ähnlich gelehrt. Im Aikido gibt es keinen Wettkampf. Mit unseren Übungspartnern gehen wir entsprechend vorsichtig um; allerdings verlassen wir uns auch darauf, dass sie lernen, nicht im unpassenden Moment widerstehen zu wollen und daß sie „gesund“ fallen lernen. Daneben gibt es auch Übungen, bei denen es vor allem darum geht, Kräfteverläufe zu erspüren, wo man gut kooperierende Partner braucht. Es entsteht ein vertrauensvolles Miteinander statt Konfrontation. Die Fähigkeiten im Aikido wachsen auch dadurch, daß man durch die Bewegung der Trainingspartner stets ein Feedback erhält.

etwas Philosophie?
Manche kommen zum Aikido, weil sie von fernöstlicher Philosophie fasziniert sind. Man sagt auch, Aikido sei „Zen in Bewegung“. Wer allerdings philosophieren will, kommt schnell auf dem Boden der Tatsachen an: Nur die Erfahrung beim Üben bringt einen weiter. Shimizu-sensei, der Lehrer, der unsere Stilrichtung geprägt hat, stellte einmal mit Blick auf seine vor ihm sitzenden Schüler fest, er könne sehen, wie weit jeder im Aikido sei, wenn er nur sähe, wie jemand sitzt.

Aikido wird immer ganzheitlich geübt, so abgenutzt dieses Wort leider ist. Körper, Geist und Seele sind nicht getrennt und Aikido bietet eine Möglichkeit, dies sehr konkret zu erfahren und auszudrücken. In jeder Bewegung oder Haltung ist das Ganze präsent. Die Techniken sind dabei nur „Vehikel“, es kommt vor allem auf die Erfahrungen an, die man „unterwegs“ macht. Aikido wird nicht (nur) mit dem analytischen Verstand erfasst, sondern im Zusammenspiel beider Gehirnhälften: Auch die rechte, mehr bildhaft und emotional arbeitende Hemisphäre wird aktiviert. Aikido macht auch kreativ!

Unbedingte Konzentration beim Training ist eine Forderung, die aus einer Zeit stammt, in der die Kampfkünste überlebenswichtig waren und ein einziger Schwerthieb oft über Leben und Tod entschied. Aikido wurde zwar von Anfang an von einem friedlicheren Geist geprägt- es hatte nie Zerstörung und Tod des Angreifers zum Ziel. Dennoch sollte man mit ganzem Herzen üben- als ginge es um Leben und Tod, und alles andere vergessen. Dann erst wird das Training zu einer Oase im Alltag, wo man Distanz zu sich selbst und seinen täglichen Sorgen gewinnt.

Spaß beim Lernen
Trotzdem üben wir vieles auf spielerische Weise und Aikido soll auch viel Spaß machen! Lachen befreit und Verbissenheit ist beim Lernen bloß hinderlich. Die europäische Trainingskultur weicht bei allem Traditionsbewußtsein manchmal von starren japanische Formen ab. Vor allem verzichten wir auf gesundheitsschädigende (Gymnastik-)Übungen, wie sie in manchen traditionellen Kampfkünsten leider immer noch üblich sind.

Was jedes Kind noch beherrscht, nämlich Lernen durch Ausprobieren, dazu müssen Erwachsene oft erst wieder den Mut finden. Etwas falsch zu machen, ist im Aikido nicht schlimm, denn nur wer nicht lernt, macht keine Fehler. Wer regelmäßig übt, lernt automatisch etwas. Wer die Erfahrungen aus dem Training mit in den Alltag nimmt, sei es den Mut zum Ausprobieren oder die Art des Umgangs mit anderen Menschen, lebt Aikido und versteht, wieso es nicht einfach als Sport bezeichnet wird. Wer es noch nicht kennt, kann nur durch Ausprobieren herausfinden, ob es das Richtige ist.

Was Aikido garantiert nicht bietet
Falsch beim Aikido sind Menschen mit dem Anliegen: „Wie kann ich einen Angreifer möglichst schnell ausschalten (kampfunfähig machen, töten)?“ Aikido setzt auf konsequente Deeskalation oder Vermeidung einer Konfrontation. Ein geübter Aikidoka kann sich zwar auch verteidigen, kommt aber äußerst selten in die Lage, die auch tun zu müssen. Die Erkenntnis, daß ein vermiedener Kampf immer ein (für beide Seiten) gewonnener ist, gehört auch zum Aikido. Nicht beim Aikido bleiben werden auch Personen, die eine Art „Instant-Lernen“ erwarten: „Heute habe ich diese Technik gelernt und jetzt kann ich sie. Und was lernen wir beim nächsten Mal?“

Wachstum
Aikido braucht Zeit zum Wachsen etwa wie eine Pflanze. Man kann es hegen und fördern, aber nichts erzwingen. Dann wächst es wie von allein. Ein Baum z.B. besteht nicht nur aus den äußerlich sichtbaren Teilen Stamm, Ästen und Blättern (im Aikido: Techniken). Auch wenn diese immer stabiler und zahlreicher werden, ist für die gesunde Entwicklung auch das unsichtbare Wachstum der Wurzeln erforderlich. Im Aikido ist dies die Entwicklung der grundlegenden Fähigkeiten. Für manche ist Aikido nur eine wunderschöne Art, sich zu bewegen, für andere ein existenzielles Abenteuer. Fest steht: Wer ernsthaft damit beginnt, hat nie wieder Langeweile.
Häufige Fragen

1.Wenn ich Aikido einmal ausprobieren will, was für Zeug muss ich dann mitbringen?

Zum Ausprobieren genügt robustes Sportzeug mit langen Hosen und Ärmeln. Bei kurzen Sachen scheuern die Plastikmatten leicht auf der Haut. Bitte Badelatschen, Hausschuhe o.ä, mitbringen, die am Mattenrand ausgezogen werden. So bleibt der Schmutz draußen. Wenn man dann weitermachen will, kann man sich einen Judoanzug kaufen- die gibt es auch vielfach gebraucht in Kleinanzeigen oder bei Internetauktionen. Das ist besonders bei  den Jugendlichen zu empfehlen, die noch schnell herauswachsen. Fortgeschrittene Erwachsene tragen auch einen Hakama, den weiten japanischen Hosenrock- aber das hat Zeit.

2. Ich bin kein Supersportler- kann ich trotzdem Aikido lernen?

Ja, auf jeden Fall. Aikido kann man viele Jahrzehnte lang betreiben und jeder übt mit seinem Partner im eigenen Tempo. Sollte es gesundheitliche Probleme geben, bitte vorher mit einem Arzt klären, ob Aikido das Richtige ist. Allgemein gilt: Wer Turnerrollen auf einer Matte schafft und ein paar Schrittmuster (wie beim Tanzen) lernen kann, kann auch Aikido lernen. Wir haben ein Leben lang Zeit zum Üben!

3. Ab welchen Alter ist Kindertraining sinnvoll?

Das hängt von der Gruppe und vom Training ab. Ab September 2016 gibt es bei uns nur noch Training für Jugendliche (ca. ab 12 Jahren) und Erwachsene. Teilnehmer der früheren Kindergruppe dürfen natürlich weiterhin sonntags mitmachen. Bei jüngeren Teilnehmern bitte individuell anfragen.

4. Ich habe gehört, dass es verschiedene Stilrichtungen gibt. Was unterscheidet diese?

O Sensei, der Aikido-Begründer, hat einige Jahrzehnte lang unterrichtet. Was er in den frühen Jahren vermittelte, unterscheidet sich vom Aikido in seinen letzten Lebensjahren. Entsprechend haben auch seine Schüler verschiedene Dinge gelernt und geben diese unterschiedlich weiter. Dazu kommt, dass jeder seinen Körper und seine Vorerfahrungen mitbringt und daher das Gelernte anders interpretiert. So veränderte sich Aikido im Laufe der letzten Jahrzehnte.

In den verschiedenen Stilen werden unterschiedliche Dinge betont: Die Einen legen mehr Wert auf Gesundheitstraining mit vielen Atem- und Meditationsübungen, die anderen trainieren besonders viel mit Stock und Schwert, andere legen mehr Wert auf praktische Selbstverteidigung. Unser Aikido ist geprägt durch weiche und große, aber gleichzeitig schnörkellos effektive Bewegungen. Jede/r sollte selbst ausprobieren, welche Gruppe einem symphatisch ist und was zum eigenen Körpergefühl passt.

5. Gibt es sinnvolles Lehrmaterial zur Ergänzung des Trainings?

Mal abgesehen davon, dass Bücher lesen keine einzige Trainingsstunde ersetzt, ist es sicher sinnvoll, die japanischen Vokabeln mal nachschlagen zu können. Dafür genügt z.B. "Das Aikido-Brevier" aus dem Weinmann Verlag. Darüber hinaus sind viele Aikidobücher fast reine "Bilderbücher". Es ist nicht so einfach, inhaltlich Interessantes zu finden, oder es ist aus der Sicht eines völlig anderen Stils geschrieben/fotografiert, was manchmal irritierend sein kann.

Natürlich gibt es mittlerweile auch unendlich viele Videos im weltweiten Netz, sowie Lehrvideos auf DVD usw. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, ist das eine super Möglichkeit. Wenn man schon weiß, was man tut, kann man das auch als Lernhilfe gut nutzen.

Aber das Training mit den Übungspartnern sowie eine Anleitung vor Ort ist unersetzbar. Aikido kann man nicht alleine lernen, somit ist ein regelmäßiges Erscheinen zu den Trainingszeiten auf der Matte nötig, um Fortschritte zu machen.

6. Darf ich beim Training erstmal zugucken? Ich traue mich nicht, da die Anderen das alle schon können!

Grundsätzlich stören uns ruhige Zuchauer nicht. Allerdings bekommt man von außen das Wichtigste im Training nicht mit: das körperliche Feedback durch den Partner. Was von außen besonders einfach aussieht, entpuppt sich oft als verzwickt (Nein, das ANDERE linke Bein nach vorne...), während spektakuläre Techniken manchmal recht einfach sind. Am besten: einfach mitmachen. Niemand erwartet, dass man etwas sofort kann, und es kommen immer wieder Anfänger/innen dazu. Man merkt dann auch schnell, dass man mit Fortgeschrittenen zusammen am leichtesten trainieren kann, und diese auch besonders vorsichtig mit Anfängern sind, da sie schon wissen, wie sich das anfühlt.

7. Ich kann nur selten zum Training kommen. Kann ich trotzdem mitmachen?

Man kann alles lernen- wichtigste Voraussetzung dafür ist beim Aikido aber regelmäßiges Training. Einmal die Woche ist schon Minimum, mehrmals wöchentlich wäre besser. Natürlich geht es jedem so, dass er oder sie mal nicht kommen kann, mal ist man krank oder im Urlaub oder es kommen berufliche oder private Verpflichtungen dazwischen. Und im TuS findet auch kein Training in den Schulferien statt. "Mal" ist das auch kein Problem, und es gibt ja auch Ausweichtermine, u.a. bei den Nachbarvereinen, die man nutzen kann oder ein freies Training nach Verabredung, für Fortgeschrittene auch Wochenendseminare. Wenn aber die Teilnahme im Durchschnitt nur noch alle ein oder zwei Monate oder noch seltener stattfindet, findet kein Fortschritt mehr statt und man fängt immer wieder von vorne an. Das frustriert und irgendwann kommt man gar nicht mehr.

Ein Tipp: Wenn es mal dicke kommt und nach zwei Wochen Krankheit steht schon bald der Urlaub an, ist die schlechteste Einstellung: "jetzt habe ich nur eine Woche Zeit und dann bin ich schon wieder 10 Tage weg, also komme ich in der Woche dazwischen auch  nicht- hat ja eh keinen Zweck". Im Gegenteil: Vielleicht nutzt man gerade die Woche, um mehrmals zu trainieren, da man ja was versäumt hat. Und wenn man Sonntag aus dem Urlaub kommt, kann man ja Montag schon wieder zum Training kommen. Dann wird die Lücke nicht so groß. Dazu muss man dem Aikido eine gewisse Priorität einräumen, z.B. vor der Verabredung zum Kino o.ä.. Reicht die Motivation dafür nicht aus, sollte man sich überlegen, ob es wirklich das Richtige ist.

Das Gute ist, nach einer Lebensphase, die kein Training zulässt, kann man jederzeit wieder beginnen, sobald die Zeit dafür reicht. Man sollte sich als Wiedereinsteiger nur nicht selbst überfordern, es dauert schon eine Weile, bis sich ein Trainingseffekt einstellt. Wenn man spürt, dass man sich nach jedem Training besser fühlt, egal, wie es einem vorher ging, muss man bestimmt nicht mehr zum regelmäßigen Kommen überredet werden, das ergibt sich dann von selbst.